SC Rist Wedel: Neuzugang Anthony Pettaway im Gespräch

Während seine zukünftigen Teamkollegen beim SC Rist in wenigen Tagen von Headcoach Özhan Gürel zur zweiten Phase der Vorbereitung auf die neue Saison in der 2. Bundesliga Pro B gebeten werden, bleiben Anthony Pettaway noch ein paar Wochen Heimaturlaub in Toledo, Ohio. Obwohl die Definition von Urlaub im Falle des 24-Jährigen doch eher eine weite sein muss. Denn der neue Center des SC Rist ist alles andere als untätig, wie er in unserem Gespräch verriet.

Anthony, in wenigen Wochen kommst Du nach Wedel. Wie ist diesbezüglich Deine Gefühlslage?

Ich habe ein richtig gutes Gefühl dabei, dass ich demnächst für den SC Rist in der Pro B spielen kann. Ich habe mich bei einigen Spielern umgehört. Die haben mir gesagt, dass die Pro B im Vergleich zur Regionalliga ein großer Schritt nach vorne ist. Ich freue mich auf das höhere Niveau und die besseren Gegner, weil ich überzeugt davon bin, dass sich mit den höheren Anforderungen auch meine Fähigkeiten steigern werden. Und ich bin gespannt auf eine Gegend in Deutschland, die ich bisher nicht kenne. Die zwei Jahre in Bayern waren toll, ich hoffe, dass meine Zeit in Wedel noch besser wird.

Bist Du jemand, der während der off-season ein wenig Abstand vom Basketball braucht oder dreht sich bei Dir auch zwischen den Saisons alles um Basketball?

Eine paar Wochen Pause lege ich nach dem Ende der Saison schon ein. Aber danach komme ich wieder in den Rhythmus, indem ich viele Trainingsspiele mache und jede Menge Würfe nehme.

Kannst Du noch genauer ausführen, was Du tust, um in Form zu bleiben und Dich auf die Saison vorzubereiten?

Im vergangenen Monat habe ich an einem Turnier teilgenommen, das an einer High School in meiner Heimatstadt Toledo stattfand. Da sind vor allem Spieler aus der Gegend dabei. Man hatte dann immer Spiele an den Wochenenden. Außerdem trainiere ich mit Spielern von der University of Toledo. Die Uni liegt um die Ecke, was es mir erleichtert, dort während der Woche zu trainieren. Manchmal spielen wir da Fünf gegen Fünf, an anderen Tagen steht Individualtraining im Vordergrund. Und dann habe ich noch einen Job, den ich mir für den Sommer gesucht habe, damit ich einen Arbeitsalltag und einen strukturierten Tagesablauf beibehalte.

Welches sind rückblickend Deine schönsten Erinnerungen an die zwei Jahre beim TSV Dachau?

Wenn ich die gesamten zwei Jahre betrachte, dann muss ich die Entwicklung nennen, die wir als Mannschaft gemacht haben. In meiner ersten Saison sind wir Achter in der 1. Regionalliga Südost geworden und in der vergangenen Saison Zweiter. Aber sämtliche Erfahrungen, die ich in Dachau gesammelt habe, waren sehr wichtig für mich. Ich habe gemerkt, dass ich auch in einer anderen Ecke der Welt leben kann, ohne mich dabei schlecht zu fühlen oder Heimweh zu haben, sondern dass ich damit gut zurecht komme.

An welche Dinge hast Du Dich in Deutschland im Vergleich zum College-Basketball erst gewöhnen müssen?

Vor allem musste ich viel stärker werden, mental und physisch. Der mentale Aspekt war dabei in den ersten Wochen der schwerere, weil ich weit weg von zu Hause war und zugleich wusste, dass meine Mannschaft sehr viel von mir erwartet. Ich wusste, dass ich diese Chance, in Deutschland spielen zu können,nicht verstreichen lassen darf, sondern alles dafür geben muss, sie zu nutzen.

Wie würdest Du Dich als Basketballspieler beschreiben?

Als ein Spieler mit hohem Basketball-Bewusstsein: Also ein Teamplayer, der sich in den Dienst der Mannschaft stellt und sich für sie aufopfert, damit das Team so erfolgreich wie möglich ist.

Wie ist Dein Eindruck von Augie Johnston?

Ich habe in der vergangenen Saison zweimal gegen ihn gespielt, und er hat uns jeweils richtig Feuer gemacht mit ungefähr 30 Punkten. Aber wir haben beide Spiele gewonnen. Nur Spaß, Augie! (lacht). Augie ist eine toller, leidenschaftlicher Spieler und ein Typ, mit dem ich sicher gut auskommen werde. Wir sind beide sehr zielstrebig, und wir wollen gute Leistungen für den SC Rist bringen. Ich weiß, wie gewissenhaft Augie trainiert und arbeitet. Er wird mich damit sicher anspornen und mitreißen.

Mit welchen Erwartungen gehst Du in die neue Saison?

Mein Ziel ist es, dass wir als Team in die Playoffs kommen und dass wir lange dabei sind. Ich will mich etablieren, so viele Spiele wie möglich gewinnen und meinen Aufenthalt in Wedel genießen.

Quelle: SC Rist Wedel e.V. (http://www.scrist-wedel.de/)