DBBL PlayOffs: Wasserburg besitzt in der Best-of-five Serie Heimvorteil – irgendwie auch in Freiburg
Die Eisvögel verlieren das zweite Finalspiel in der ausverkauften Universitätssporthalle denkbar knapp 66:67 gegen TSV Wasserburg. An einem wunderschönen Sonntag standen sich die beiden Finalteilnehmer USC. Von Beginn an entwickelte sich eine offene Partie (7. Minute, 12:12). Nervosität und Respekt aus der ersten Partie waren abgelegt. Besonders die beiden Freiburger Innenspielerinnen Jahzinga Tracey und Mirna Paunovic wurden durch schnelles Passspiel freigespielt und gut in Szene gesetzt. So waren es auch die beiden Freiwürfe von Paunovic, die zur ersten kleinen Freiburger Führung in der 8. Minute (16:12) führten. Doch Wasserburg wäre nicht Wasserburg, wenn sie nicht die passende Antwort gehabt hätten. Jana Furkova verkürzte zum Ende des ersten Spielabschnitts zum 16:15.
Wasserburg glänzte im zweiten Viertel vor allem nach der Einwechslung von Jezabel Ohanian, die mit einem erfolgreichen 3- Punktwurf und einem Zirkuskorbleger die Gäste bis auf einen Punkt in der 19. Spielminute heranbrachte (30:29). Doch erneut waren es Paunovic und Tracey, die die Gäste in der ersten Hälfte nicht in den Griff bekamen, die zur 33:29 Halbzeitführung punkten konnten. Auch im 3. Viertel konnte sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen. Von 1500 Zuschauern angefeuert, gelang Vonnie Turner ihr erster 3-Punkttreffer in der 26. Minute (44:37). Sarah Hayes traf mit einen Buzzerbeater am Ende des dritten Spielabschnittes zum weiterhin knappen 50:47.
In der 35. Minute konnten sich die Eisvögel nach einem 7:0 Lauf auf 59:54 absetzen. Doch nun wurde ein großer Unterschied der beiden Mannschaften sichtbar. Die Final-unerfahrenen, jungen Eisvögel wurden zu nachlässig im Reboundverhalten, ließen Rebecca Thoresen einen Offensivrebound abgreifen und diese wusste die Nachlässigkeit zu bestrafen, indem sie den Ball im Korb versenkte. Doch gleich im Anschluss landete der Einwurf nicht in den Händen der Freiburger Aufbauspielerin, sondern in denen von Sequoia Holmes, die per Korbleger verwandelte und dabei noch gefoult wurde. Innerhalb von wenigen Sekunden hatten die routinierten Gäste zwei Freiburger Fehler ausgenutzt (59:57).
Crunch time. Und man hat das Gefühl Wasserburg spiele mit Heimvorteil. Doch zunächst ein Dreier von Vonnie Turner. 64:62 Führung für die Eisvögel, knapp 2 Minuten vor Schluss. Kaum einen Zuschauer hält es mehr auf dem Sitzplatz. In der letzten Spielminute zieht Sarah Hayes in die Zone, setzt zum Wurf an und wird gefoult. Von der Linie trifft sie einen von zwei Freiwürfen – 66:65 Führung. Irgendwie schafft es Wasserburg den Ball zu Holmes zu bringen. In dem Chaos, das in der Zone herrscht, springen Tracey und Bondarenko, der Ball fliegt nach oben und ein Pfiff ertönt: Foul Tracey. Unbeeindruckt behält Holmes die Nerven und verwandelt beide Freiwürfe. 66:67. Tracey kommt 6 Sekunden vor Schluss zu einem Wurf vom Zonenrand. Der Rebound landet in den Händen von Jessica Höötmann die den outlet Pass direkt in Sarah Hayes Hände spielt. Die setzt im Gedränge der Zone zum Wurf an und Pfiff: Sprungball. Der Pfeil zeigt in Richtung des Wasserburger Korbes, also haben die Eisvögel 1,4 Sekunden vor Spielschluss noch die Möglichkeit durch einen Einwurf an der Grundlinie das Spiel für sich zu entscheiden – Auszeit. Sarah Hayes stellt einen Block für Paunovic, rollt sich ab, erhält den Ball, wird von Holmes bedrängt, versucht im Gedränge hochzusteigen – die Schlusssirene ertönt. Zwei Wasserburger Spielerinnen schlagen die Hände vor dem Gesicht zusammen, die Zuschauer reiben sich verwundert die Augen und die Schiedsrichter klatschen sich ab. Aus.
Die Eisvögel verlieren das zweite Finalspiel mit 66:67 und fahren am Gründonnerstag zum dritten Finale nach Wasserburg.
Foto: P. Seeger