USC Eisvögel Freiburg: Nervenstark zum Überraschungs-Coup

Eisvögel bezwingen in der Uni-Halle Wasserburg nach starker Schlussphase mit 83:74 (38:37). Selbst ein Strategiewechsel der Gäste in der zweiten Hälfte kommt den Freiburgerinnen entgegen. Standing Ovation, feiernde Zuschauer auf den Rängen, jubelnde Spielerinnen auf dem Feld – es sind tolle Bilder, die per Videostream an diesem Abend aus der Freiburger Uni-Halle in die ganze Welt gehen. Auslöser dieser Emotionen? Die Eisvögel haben gerade den Serienmeister aus Wasserburg in die Knie gezwungen und dabei eine ihrer besten Saisonleistungen abgerufen. Die spielerische Klasse der Gäste konnte über weite Strecken unter Kontrolle gehalten werden. Gleichzeitig konnten die Eisvögel sogar im Angriff phasenweise glänzen. Eine perfekte Mischung, die an diesem Abend für einen unverhofften Freiburger Erfolg sorgte.

Dabei war der Auftakt nicht unbedingt glanzvoll: mit zwei verlegten Korblegern aus aussichtsreicher Position starteten die Freiburgerinnen in die Partie, was gleich wieder böse Erinnerungen an vergangene Duelle wachrief. Doch diese bösen Geister wurden bald vertrieben, zu zielstrebig gingen die Freiburgerinnen an diesem Abend zu Werke. Jule Schindler steuerte das Aufbauspiel souverän (6 Assists), Sissi Höre zeigte viel Biss und schloss mit Selbstvertrauen von der Dreipunktlinie ab, Jahzinga Tracey und Yvonne Turner verteidigten gewohnt stark, Mirna Paunovic scorte und reboundete zuverlässig, und Sarah Hayes erwischte sowohl offensiv als auch defensiv einen Sahnetag. Nur so ist auch zu erklären, dass Titelaspirant Wasserburg an diesem Abend das Nachsehen hatte.

Dennoch: lange Zeit stand das Spiel auf Messers Schneide. Das erste Viertel verlief in mehreren Wellen. Nach dem bereits erwähnten holprigen Start konnten die Eisvögel zunächst Vorteile für sich erarbeiten. Mit der Einwechslung von Diana Pop konterten die Wasserburgerinnen mit sieben Punkten in Folge. Ein Steal von Jahzinga Tracey mit anschließendem Dreipunktspiel von Jule Schindler leitete wieder eine Wende für die Eisvögel ein – am Ende des ersten Viertels stand ein 21:16. Das zweite Viertel war dann eher wieder eine Wasserburger Angelegenheit, insbesondere da die Freiburgerinnen durch zahlreiche Offensivfouls aus ihrem Rhythmus kamen. Erst als Yvonne Turner ihre ersten drei Punkte in der heimischen Uni-Halle erzielte, hatten die Eisvögel das Momentum wieder auf ihrer Seite. Mit einem knappen Vorsprung ging es in die Halbzeitspause (38:37).

Und weiter ging die Achterbahnfahrt: zwei Ballverlusten im Angriff ließen die Freiburgerinnen postwendend einen Steal folgen. Anschließend ließen sie in den nächsten zwei Angriffen der Gäste innerhalb der erlaubten 24 Sekunden keinen Wurf zu – Ballgewinn! Auf Seite von Wasserburg drehte nun aber vor allem Jazabel Ohanian auf – zehn ihrer insgesamt 13 Punkte erzielte sie alleine in diesem Viertel. Dank ihrer Zwischenoffensive ging Wasserburg erstmals wieder in Führung, die sie auch bis Ende des dritten Viertels behaupten konnten (58:60). Bereits Mitte des dritten Viertels stellten die Gäste zudem auf Zonenverteidigung um, auf welche die Freiburgerinnen zunächst nur zaghaft reagierten. Nach der Viertelpause jedoch waren die Eisvögel nicht wiederzuerkennen: immer wieder fanden sie nun einfache Abschlüsse, dank sehenswerter Assists spielten sie die Verteidigung der Gäste zeitweise spektakulär aus. Bei den Gästen setzte nun auch bei Freiwürfen etwas Nervenflattern ein, während die Freiburgerinnen weiterhin souverän von der Linie abschließen konnten. Beim Stand von 72:67 (37.Minute) konnten die Eisvögel erstmals einen kleinen Vorsprung herausspielen. Noch einmal kamen die Gäste durch ein Dreipunktspiel von Svenja Brunckhorst heran, doch die Eisvögel blieben bei den nun provozierten Freiwürfen nervenstark und konnten zudem weiterhin zahlreiche Angriffe der Wasserburgerinnen abwehren.

Als Folge dürfen alle Beteiligten heute Abend einen hart erarbeiteten Erfolg gegen ein Topteam der Liga genießen. Auch wenn die Ziele dieses Jahr etwas niedriger gesetzt werden müssen: die Mannschaft kann sich selbst und ihrem Publikum weiterhin sehr viel Spaß machen!