7. FIMBA-Europameisterschaft 2012 in Kaunas, Litauen

Herren 50+ beenden Europameisterschaft auf Platz 11

Mit einem 11. Platz kehrten die Basketballer der Altersgruppe 50+ von der 7. Maxibasketball-Europameisterschaft in Kaunas, Litauen, zurück. Maxibasketballmeisterschaften sind internationale Meisterschaften für Seniorinnen und Senioren. In insgesamt 13 Altersklassen ( M30+ bis M70+ und F30+ bis F55+) kämpften über 110 Mannschaften – darunter 12 deutsche Teams – und über 1500 Sportler in Kaunas um Titel und Medaillen.

Mit 20 Mannschaften musste das deutsche Team in der Altersklasse M50+ im größten Teilnehmerfeld des Turniers antreten. Dabei traf die neuformierte Mannschaft in der Vorrunde mit Russland B und die Slowakei gleich auf schwere Gegner.

Im ersten Spiel standen die Deutschen der Mannschaft aus Russland gegenüber. Die Russen erwischten den besseren Start und gingen in Führung. Es zeigte sich schnell, dass sie das besser eingespielte Team hatten, spielten die Deutschen doch erstmals in dieser Konstellation zusammen. Fünf Spieler der Mannschaft des letzten Jahres mussten aus Altersgründen ersetzt werden. Im Laufe Spiels fand die deutsche Mannschaft immer besser zusammen und konnte sogar einen 15-Punkte Rückstand fast aufholen. Aber Ende aber musste sie sich der routinierteren russischen Mannschaft knapp 63:66 geschlagen geben. Im Spiel gegen die Slowakei, die ihr erstes Spiel ebenfalls gegen Russland B verloren hatten, musste ein Sieg her, um über den 2. Gruppenplatz noch die Runde der besten 12 zu erreichen. Entsprechend intensiv wurde das Spiel geführt, Die Slowaken hatten den besseren Start und führten nach 5 Minuten 11:4. Die Deutschen wollten das Spiel aber nicht so schnell aufgeben, reduzierten die eigenen Fehler und führten zum Ende des ersten Viertels 14:13 und zur Halbzeit 33:28. Ein starkes drittes Viertel führte zur 50:37 – Führung. Diese 13-Punkte-Führung wurde bis zum Endstand von 63:50 verteidigt.

In der nächsten Runde hieß dann der Gegner erneut Russland, diesmal Team A, einer der Titelfavoriten. Körperlich und spielerisch überlegen wurden die Russen schnell ihrer Favoritenrolle gerecht und führten nach dem ersten Viertel 19:4. Danach konnten die Deutschen das Spiel ausgeglichen gestalten, so dass es bis zum Ende bei einem 15 Punkte Rückstand blieb (43:58). Angesichts der Überlegenheit der Russen waren die Deutschen mit ihrer Leistung nach dem 1. Viertel durchaus zufrieden.

Nach dieser Niederlage ging es dann für die deutsche Mannschaft in den folgenden beiden Spielen um die Plätze 9 bis 12. Der Spielplan wollte es, dass bereits am nächsten Tag der nächste Gegner wieder Russland B hieß. Die Deutschen wollten Revanche für die knappe Vorrundenniederlage. Man fühlte sich gut auf den Gegner eingestellt. Doch leider kam es anders als erwartet. Die Russen erwiesen sich als gut vorbereitet und ließen der deutschen Mannschaft von Anfang an keine Chance. Verletzungsbedingte Ausfälle und erste Ermüdungserscheinungen taten ein Übriges. Über 12:27, 28:48 und 40:72 stand am Ende eine deutliche 56:87 – Niederlage.

Damit stand am nächsten Tag ein letztes Spiel um Platz 11 und 12 an. Gegner war diesmal Tschechien. Mit gemischten Gefühlen begannen die Deutschen das Spiel. Zum einen mussten sie auf einen Center verletzungsbedingt ganz verzichten, einige andere Spieler gingen angeschlagen ins Spiel. Auf der anderen Seite wollte man das Turnier unbedingt mit einem Sieg beenden. Mit guter Einstellung, viel Kampfkraft und wie in allen Spielen geschlossenem Auftreten, kauften die Deutschen den Tschechen schnell den Schneid ab und führten 15:06 nach dem ersten Viertel und 35:14 zur Halbzeit. Das Spiel schien gelaufen. Aber so leicht wollten sich die Tschechen auch nicht geschlagen geben. Mit hoher Trefferquote bei nachlassender Intensität der Deutschen in der Verteidigung verkürzten die Tschechen den Rückstand innerhalb eines Viertels auf 8 Punkte (39:48). Bei diesem Abstand blieb es dann auch bis zur 35. Minute (41:49). Erst in den letzten 5 Minuten bekamen die Deutschen das Spiel wieder in den Griff und vergrößerten den Abstand zum Endergebnis von 61:46. Damit hatte man mit diesem Spiel zumindest Platz 11 bei 20 teilnehmenden Mannschaften gerettet.

Auch wenn man sich vor dem Turnier die Vorjahresplatzierungen (zwischen Platz 5 und 7) zum Ziel gesetzt hatte, war die Mannschaft nach dem Turnierverlauf mit dem erreichten 11. Platz nicht unzufrieden. Letztendlich musste man sich nur den russischen Mannschaften geschlagen geben und hatte gezeigt, dass man mit viel Teamgeist und Kampfkraft auch besser eingespielte Mannschaften schlagen kann. Mit weniger Verletzungspech und einem etwas glücklicheren Spielplan wäre auch eine einstellige Platzierung möglich gewesen, aber „wenn“, „wäre“, „hätte“ … .

Für die deutsche Mannschaft spielten:
Thomas Arnold (Langen, 1,8 Rebs/Spiel, !,6 Ass/Spiel);
Stephan Baierlein (München, 5 P/Sp., 5,8 Rebs/Sp.);
Volker Gerstner (Münster, 2,6 P/Sp., 2,2 Rebs/Sp.);
Rainer Greunke (Langen, 13 P/Sp., 8,2 Rebs/Sp.) ;
Günter Ahlert (Stuttgart, 5,2 P/Sp., 4,2 Rebs/Sp., 1,2 Ass/Sp.);
Ronald Knecht (Frankfurt, 5,6 P/Sp., 6,2 Rebs/Sp., 1,2 Ass/Sp.);
Jörg Schulte (Münster, 11,2 P/Sp., 4,6 Rebs/Sp., 3,4 Ass/Sp.);
Marco Seita (Palma, 1,8 Rebs/Sp., 1,8 Ass/Sp.);
Andreas Weinbecker (Oldenburg, 13,4 P/Sp., 5,8 Rebs/Sp., 3,2 Ass/Sp.);

Neben dem sportlichen Abschneiden war Litauen selbst ein Erlebnis für alle Teilnehmer. Beeindruckend welchen Stellenwert Basketball in diesem relativ kleinen Land besitzt. Das Turnier mit über 110 Mannschaften war perfekt organisiert, die 10 Spielhallen waren überwiegend reine Basketballhallen und alle Spiele wurden per Live-Ticker im Internet übertragen. Viele Spieler nutzten auch die Gelegenheit an freien Tagen das Land und insbesondere die Hauptstadt Vilnius und die schöne Ostseeküste (Kurische Nehrung) zu erkunden. Insgesamt also ein echtes Erlebnis für alle Teilnehmer. Schade nur, dass der Deutsche Basketballbund diese Meisterschaften nicht unterstützt. So tragen die deutschen Spielerinnen und Spieler ihre eigenen Kosten. Die M50+ ist deshalb froh, dass sie zumindest Unterstützung bei der Ausstattung hatte und dankt allen Sponsoren, die den Spielern die Sport- und Freizeitkleidung zur Verfügung gestellt haben.