Red Kangaroos: Furioser Sieg in Ansbach mit Videogrüßen nach Leipzig

Die BG Leitershofen/Stadtbergen hat am Samstagabend mit einem furiosen 91:62 (42:37) Erfolg beim Tabellenvierten HAPA Ansbach nicht nur die Tabellenführung in der 1. Regionalliga Südost erfolgreich verteidigt, sondern mit dem ersten Sieg in der Vereinsgeschichte auswärts in Ansbach auch eine langjährige schwarze Serie beendet. Das Spiel war die perfekte Videobotschaft nach Sachsen vor dem Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten USC Leipzig am nächsten Samstag in Stadtbergen, da der Leipziger Trainer keine Mühen gescheut hatte und vor Ort das gesamte Match aufzeichnete.

Die BG ging gehandicapt ins Spiel, Devin Uskoski hatte sich unter der Woche an den Bändern verletzt, ein Einsatz schien zunächst unmöglich. Uskoski stellte sich dann aber vorbildlich in den Dienst der Mannschaft, biss auf die Zähne und konnte den Seinen dann zumindest knapp 20 Minuten wertvolle Unterstützung leisten. Wie erwartet starteten die Mittelfranken mit einer Zonenverteidigung ins Spiel. Die Red Kangaroos waren hierauf jedoch bestens vorbereitet, spielten die Angriffe klug aus, bis die Distanzschützen frei waren und zogen schnell auf 14:5 davon. Ansbach kehrte dann allerdings ins Spiel zurück, eroberte sich durch seine großgewachsenen Spieler Aw und Nganko erst einmal die Hoheit unter den Körben und glänzte dann auch im Angriff. Insbesondere Goran Petrovic, der von Spielertrainer Dean Jenko oft mit klugen Pässen eingesetzt wurde, bekamen die Leitershofer nicht so richtig in den Griff, der Kroate punktete nach Belieben. Bis zur Viertelpause verkürzte Ansbach auf 23:26, danach verflachte die Partie vor rund 200 Zuschauern ein wenig. Mit einem knappen 5-Punkte Vorsprung für Leitershofen wechselte man die Seiten.

Die Red Kangaroos erhöhten nun das Tempo. Man baute darauf, der doch mit vielen älteren Spielern besetzten Ansbacher Mannschaft über die Intensität Paroli bieten zu können. Und dieses Konzept ging auf, die BG-Akteure liefen sich nun die Beine aus dem Leib, agierten ungemein druckvoll in der Verteidigung, doppelten oft ihre Gegner und setzten im Angriff auf absoluten Tempobasketball. Dazu sorgte vor allem Mario Matic nun auch für Ordnung unter den Körben. Ansbach schmeckte das gar nicht, binnen weniger Minuten musste man einem 15-Punkte Rückstand hinterherlaufen. Beim Stande von 64:47 für Leitershofen ging es in das Schlussviertel. Und obwohl Trainer Goschenhofer nun seinen beiden Amerikanern komplette Ruhepausen auf der Bank genehmigte fiel die Teamleistung überhaupt nicht ab, man baute den Vorsprung gegen die nun resignierenden Ansbacher sogar noch sensationell hoch aus und konnte einen hochverdienten Sieg verbuchen.

Der BG-Express scheint in dieser Saison kaum zu stoppen. Die Hinrunde beendet man auf jeden Fall schon einmal ausschließlich mit Auswärtssiegen, in fremden Hallen fühlen sich die Red Kangaroos anscheinend überaus wohl. Und am dreizehnten und letzten Vorrundenspieltag kommt es am Samstagabend gegen den USC Leipzig nun zum absoluten Gipfeltreffen Erster gegen Zweiter. Aktuell weisen die Sachsen zwei Niederlagen auf, die BG lediglich eine. Aber auch der Tabellendritte und Topfavorit Gotha bleibt mit drei Saisonniederlagen weiterhin im Rennen um die beiden Aufstiegsplätze in die zweite Bundesliga.

BG Leitershofen/Stadtbergen: Foerster (5/1 Dreier), Veney (8), Genck (16/2 Dreier), Rudder (14/2 Dreier), Ulrich (3/1Dreier), Matic (20), Uskoski (13), Kemmer (3/1 Dreier), Montag (7/1 Dreier).

Stimmen zum Spiel: Trainer Stefan Goschenhofer: “Trotz der Verletzung von Devin haben wir herausragend gespielt, man sieht, dass bei uns das Team inzwischen mehr wert ist als einzelne Spieler. Wir haben in der zweiten Halbzeit so brachial das Tempo erhöht, dass Ansbach einfach nicht mehr mitkam. Und dies am Ende einer Halbserie, wo viele Spieler schon einige Blessuren mit sich mitschleppen, Respekt vor meiner Mannschaft. So muss es sein, wenn man erfolgreich sein will. 12 Spiele, 11 Siege, Platz 1 – und nun daheim gegen den Tabellenzweiten ein Endspiel um die Herbstmeisterschaft, ich bin momentan jede Woche eigentlich rundum zufrieden”.

Kapitän Felix Förster: “Ansbach ist ja nicht gerade Laufkundschaft in der Liga, hatte in eigener Halle bisher nur einmal gegen Leipzig ganz knapp verloren, gegen Gotha sogar gewonnen. Wenn man hier dann mit 30 Vorsprung gewinnt, kann man sich schon etwas darauf einbilden. Wir arbeiten aber konzentriert weiter. Denn nun gibt es nächste Woche vier Tage vor Heilig Abend gegen Leipzig noch eine absolute Weihnachtsparty in der Osterfeldhalle, hoffentlich kommen wieder so viele Zuschauer in die Halle wie zuletzt gegen Landsberg”

Dean Jenko, Spielertrainer HAPA Ansbach und früher Spieler des Ex-Regionalligisten TSV Haunstetten: “Gratulation an Leitershofen und meinen Kollegen Stefan Goschenhofer. Man muss anerkennen, dass Leitershofen heute in der zweiten Halbzeit wirklich sehr gut gespielt hat”.

Man of the match: Jonathan Genck. Der 22-jährige gebürtige Nordschwabe in Diensten der Red Kangaroos, der in Augsburg wohnt und BWL studiert, drückte am Samstag richtig auf die Tube, sorgte für viel Tempo in den BG-Angriffen und glänzte als Verteidiger, Passgeber und fleißiger Punktesammler. Bei Genck macht sich in solchen Spielen die Erfahrung bemerkbar, die er letzte Saison bei seinem Gastspiel in Weißenhorn in der Regionalliga Südwest sammelte, wo er bekanntermaßen am Ende den Aufstieg in die zweite Liga feiern konnte.