Pro B PlayOffs – Rister starten mit Heimsieg ins Halbfinale

SC Rist Wedel gegen Baskets-Akademie Weser-Ems / Oldenburger TB (Bild: Claus Bergmann/www.crispy-images.com)

Spannende Basketballspiele gab es schon viele in der Steinberghalle. Diesmal aber erbebte das Domizil des SC Rist in seinen Grundfesten. Mehr als 750 Zuschauer hatte das erste Playoff-Halbfinale zwischen den Wedeler Herren und der Baskets-Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB angelockt, und die dürften ihren Besuch nicht bereut haben. Mit 74:63 (43:27) legten die Rister in der Best-of-three-Serie vor, stünden mit einem weiteren Erfolg am kommenden Sonnabend, 19. April (Spielbeginn: 18 Uhr), in Niedersachsen vorzeitig im Finale.

Gegen die von Rist-Headcoach Sebastian Gleim im Vorfeld der Partie favorisierten Oldenburger zeigten die Hausherren Stärke. “Wir haben verdient gewonnen, weil die Mannschaft genau das, was wir vorher besprochen hatten, mit viel Energie umgesetzt hat und damit dem Gegner früh den Schneid abgekauft hat”, sagte der 29 Jahre alte Coach, seit kurzem Inhaber der A-Trainer-Lizenz.

Die im Schnitt sehr jungen Oldenburger bekamen vor allem Janis Stielow nicht in den Griff, obwohl der U20-Nationalspieler durch eine Muskelfaserriss stark gehandicapt wurde. “Unser Mannschaftsarzt Jens von Schöning, Physiotherapeutin Rosemarie Bittner und Chiropraktorin Caroline Fliegel haben ganze Arbeit geleistet, um ihn rechtzeitig fit zu bekommen”, sagte Gleim. Auch in dieser Hinsicht hatten sich alle Mühen gelohnt, Stielow hielt mehr als 30 Minuten lang auf dem Parkett durch, war mit 18 Punkten, davon zwölf per Dreier, acht Rebounds und vier Ballgewinnen mit Abstand effektivster Akteur der Partie.

Das Gros seiner Mannschaftskameraden stand ihm kaum nach. Mann der Anfangsphase war Center Paul Owusu, der am Ende ebenso zweistellig gepunktet hatte wie Stielow, Christoph Roquette und Mannschaftskapitän Davey Hopkins. Ein Übriges tat beim Wedeler Auftaktsieg in der Playoff-Halbfinalsserie die Treffsicherheit von der Freiwurflinie (15 Treffer bei 17 Versuchen/88 Prozent) und der Ferndistanz (sieben von 15/47 Prozent). In Nah- und Mitteldistanz saß zumindest fast jeder zweite Wurfversuch des Heimteams (19 von 40).

Auf die Dauer hatten die Oldenburger der Wedeler Energieleistung nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. 40 Sekunden vor der Spielende kochten die Emotionen noch einmal gewaltig hoch. Nach einem Gerangel folgte eine “Rudelbildung”, anschließend hagelte es Technische Fouls gegen die Beteiligten, ohne dass dies den Spielausgang beeinflusst hatte.

Der Playoff-erfahrene Roquette wollte den Zwischenfall nach der Partie nicht dramatisieren. “Wir sind alle sehr fokussiert auf die Play-offs, keiner will den Heimvorteil abgeben, und alle geben 100 Prozent, da kann so etwas schon einmal vorkommen.” Ähnlich sah es Davey Hopkins und blickte zugleich nach vorn. “Wir wollen in Oldenburg den nächsten Schritt machen.” Gut gerüstet sieht der Kapitän sein Team dafür allemal. “Wir haben viele verschiedene Waffen im Angriff, aber der Schlüssel zu unserem Erfolg ist die starke Defense”, sagte er.

Davon, dass der SC Rist und Wedel Playoff-Halbfinale können, überzeugte sich in der Steinberghalle ein Basketball-Spitzenfunktionär mit eigenen Augen. Daniel Müller, Geschäftsführer der Jungen Liga, sagte: “Hier geht es sehr familiär zu, und das gefällt offensichtlich auch den Basketball-Fans.”

Statistik: Viertelergebnisse: 23:13, 20:14, 17:18, 14:18.

SC Rist (Punkte): Janis Stielow (18), Christoph Roquette (16), Davey Hopkins (12), Paul Owusu (11), Jens Hirschberg (5), Diante Watkins, Fabian Böke (je 4), Lee Jeka, René Kindzeka (je 2), nicht eingesetzt: Jonas Laatzen, Christopher Geist, Fabian Strauß.

Quelle: SC Rist Wedel e.V. (http://www.scrist-wedel.de/)