Deutsche Meisterschaft Ü35: Die “Quadratur des Kreises”

Ü35: Wedeler Krimi-Spezialisten holen Gold in Bremen

Die Rister wollen sich am Wochenende (13./14. Mai) wieder einmal an der “Quadratur des Kreises” versuchen, sagt Olaf Möller in Hinblick auf die Endrunde der Deutschen Meisterschaft in der Altersklasse Ü35. Der ehemalige Bundesliga-Center betreut die Wedeler Mannschaft bei dem Turnier in Hagen als Trainer – wie unter anderem bereits im vergangenen Jahr, als die Rister zum dritten Mal nach 2008 und 2009 Deutscher Meister wurden.

“Es ist ganz schwer vorherzusagen, wer von den Mannschaften stark oder nicht so stark sein wird. Bayreuth hat zum Beispiel ein paar namhafte Spieler wie Nils Becker und Dirk Vogel dabei, die man noch aus der ersten Liga kennt. Aber es ist immer sehr schwer vorherzusehen, was da auf einen zukommt”, sagt Möller, der nach seiner Jugendzeit beim SC Rist später in den 1990er Jahren für TVG Trier in der ersten Liga spielte.

Der BBC Bayreuth ist am Sonntag der dritte Gruppengegner der Wedeler, am Sonnabend trifft man auf DJK Südwest Köln und BC Wiesbaden. Die Rister reisen als amtierender Titelträger in die deutsche Basketball-Hauptstadt (schließlich hat der DBB dort seinen Sitz) und haben sich trotz der Rechnung mit Unbekannten ein hohes Ziel gesteckt: “Wir wollen wieder Deutscher Meister werden, aber es ist vorher wie gesagt schwer abzuschätzen, weil man die Klasse der Gegner nicht kennt. Vor allem zwischen Platz eins und vier entscheiden auch immer Kleinigkeiten, es kommt auf die Tagesform und auch das Glück an”, sagt Möller. Bei den Norddeutschen Meisterschaften im Februar setzten sich die Rist-Routiniers durch, mussten aber gehörig kämpfen. “Da war das Niveau echt hoch. Wir sind am Ende Erster geworden, haben aber jedes Spiel nur knapp gewonnen. Insofern wird das Niveau bei den Deutschen Meisterschaften auch nicht schlechter werden”, meint er.

Die Rister bauen neben vielen bewährten Kräften wie André Bade oder Andreas Schulz auch auf Spieler, die erstmals eine DM-Endrunde bestreiten: So wie Center Dimitriy Cheremnykh, der beim SC Rist als Jugendtrainer tätig ist, der zweitligaerfahrene Thomas Trautwein, der seit geraumer Zeit bei den 2. Herren spielt, oder Christoph Roquette. “Ich freue mich richtig auf das Wochenende”, sagt dieser. Vor zwei Jahren beendete Roquette seine Leistungssportkarriere und läuft seitdem für das “Gelbe Ballett” (4. Herren) in der Stadtliga auf – vor der DM-Endrunde kribbelt es: “Es geht richtig um was. Das Wettkampfgefühl kommt wieder hoch und darauf freue ich mich. Und man trifft viele alte Bekannte. Auf der einen Seite ist da der Wettkampf, auf der anderen Seite ist es auch wie ein Klassentreffen”, so der langjährige Zweitligaspieler, ehemalige Kapitän der Wedeler ProB-Herren und jetzige Sportliche Leiter. Mit Michael Claxton reist sein ehemaliger Trainer nach Hagen an, um die Rister zu verstärken. Der US-Amerikaner – mittlerweile in der ersten polnischen Liga beschäftigt – war Spieler und Coach der 1. Herren und gehörte im vergangenen Jahr ebenfalls zu den Wedeler Ü35-Meistern.

Zurück zur “Quadratur des Kreises”: Dahinter verbirgt sich die Herausforderung, bei der DM-Endrunde Leistung und Spaß unter einen Hut zu bringen. “Es wird immer versucht, beides zu kombinieren. Man geht schon mit dem Anspruch hin, das Ding zu gewinnen. Und wenn man die Chance darauf hat, wird man am Samstagabend auf der Players Party auch nicht bis vier Uhr nachts feiern. Auf der anderen Seite wird man schon zusammensitzen und ein Bierchen trinken. Man versucht immer, beides zu verbinden, was meistens auch ganz gut gelungen ist”, so Möller.