DBBL: Eisvögel 68:60 Sieg gegen die Halle Lions
Gut 700 Zuschauer in der Unihalle gaben um 21:15 Uhr standing ovations. Denn auch die Eisvögel feierten mit „la ola“. Überhaupt bewegten sich Fans und Team einmal mehr im Gleichklang. Dabei erinnerte das Spiel gegen die Halle Lions basketballerisch an einen swingenden Jazz-Standard: „So What ist eines der bekanntesten Beispiele für modalen Jazz. Es ist denkbar einfach aufgebaut: Einer riffartigen Melodie vom Kontrabass antworten Bläser und Klavier mit zwei Akkorden – dies insgesamt sechzehnmal.“ Aha!
Die USC-Damen gaben den Takt an. Soviel war vor dem Spiel… gar nicht klar. Erwartet worden war eine pochende Dominanz der Löwinnen. Doch abgesehen von einer virtuosen Anfangsphase (18:13 Führung für Halle, 7. Minute), schwangen sich die Damen aus dem Osten der Republik eher zum gleichwertigen Spielgefährten auf. Und das in einem Match, das trotz der Wichtigkeit für beide Teams qualitativ gut daher kam. Nicht überragend, aber flockig swingend.
Auffällig auf Freiburger Seite die kleinere Rotation der Spielerinnen. Das schien jenen, die auf dem Feld standen zu helfen einen Rhythmus aufzunehmen. Und eine Konstanz, die in den Spielen zuvor vermisst wurde. Ashley Daniels und Jule Schindler seien stellvertretend genannt. Während Erstere sich zur unverzichtbaren Säule mausert, störte bei Letzterer nur noch der latente Hang zum leichtsinnigen Turn over. Tendenz: crescendo.
Zur Halbzeit war eine 38:35 Führung für Freiburg da. Und diese hielt bis in eine Schlussphase, die aus Sicht des Freiburger Publikums unnötig spannend wurde. Denn: 11 Punkte hatten die Eisvögel in der 32. Minute vorne gelegen. Doch Michaela Abelova improvisierte ihr Team mit zwei prächtigen Soli wieder ins Spiel (61:60 Führung für Freiburg, 38. Minute).
Wie das Freiburger Spiel, so begleiteten auch die Eisvögelfans diese Phase des dahin schmelzenden Vorsprungs konsterniert ruhig und bluesig. Es bedurfte des knappen, zum Fingernagel kauen verleitenden 1-Punkte-Vorsprungs, um die Halle wieder zum Toben zu bringen. Und das Team antwortete mit zwei krachenden Akzenten: Brooque Williams netzte per Dreier und zwei Freiwürfen vorentscheidend ein und Ashley Daniels markierte unter dem Korb das Finale furioso. 68:60!
Bleibt anzumerken, dass das Match aus Freiburger Sicht nicht entsprechend der davor geäußerten Erwartungen verlief. Zu selbstverständlich, zu natürlich konnten die Eisvögel mit den Lions mithalten. Ganz so als ob es die Momente der Selbstzweifel, der Inkonstanz und Unsicherheit nie gegeben hätte. Und kommendes Wochenende geht’s nach Marburg. So what?
Quelle: USC Eisvögel Freiburg e.V. (http://www.usc-eisvoegel.de)