Offensivspektakel zum runden Geburtstag

50 Jahrfeier der Weilheimer Korbjäger mit Mixed-Turnier und hochkarätig besetzten Allstar-Game

Weilheim – Nachlässige Abwehrarbeit ist für Basketball-Trainer normalerweise ein rotes Tuch. Beim All-Star-Game der 2. Regionalliga in der Jahnhalle zeigten sich die Coaches diesbezüglich aber nachsichtig. Beim Duell der beiden Auswahlteams, zu dem die Weilheimer Korbjäger anlässlich ihres 50.Geburtstags geladen hatten, ging es vor allem darum Spaß zu haben und den Zuschauern ein Offensivspektakel zu bieten.

Aggressives und hartes Verteidigen stand deshalb weder bei den „Dark Angels“, die Goran Culum trainierte, als auch bei den „White Angels“, die Bille Wiedemann betreute, im Vordergrund. „Wir haben sehr viele hochklassige und erfahrene Spieler dabei“, meinte Culum mit Blick auf seinen Kader mit den ehemaligen Weilheimern Hennig Ballhausen und Zaire Thompson, die als Basketball-Profis unterwegs sind. Dazu standen mit Quentin Tucker (BG Leitershofen), Philip Schirnhammer (TSV Wolnzach) und Pirmin Gaißer (TS Jahn München) namhafte Spieler aus der 2.Regionalliga im Kader. Nicht zu vergessen Alex Thumser und Alex Brem zwei Lokalmatadoren aus Weilheim. Auch die Truppe der ehemaligen Nationalspielerin Bille Wiedenmann, die erst vor kurzem mit der Bronzemedaille von der Senioren WM aus Malaga zurückkehrte, brauchte sich in Sachen bekannter Namen nicht zu verstecken. Jacopo Marcesan (München Basket), Daniel McGee (TV Augsburg), Julian Kuhn (Fibalon Baskets Neumarkt) und Janis Modl (MTSV Schwabing) vertraten die Farben der White Angels. Letztere stach vor allem durch seine Körpergröße heraus. Der Huglfinger im Dienste der Schwabinger war mit 2,10 Metern nicht zu übersehen.

All Star Game 2. Regionalliga SüdOst Weilheim 2022 (Foto: R. Halmel)

Beide Teams fackelten von der ersten Sekunden an auch nicht lange. Praktisch jede sich bietende Gelegenheit zum Wurf wurde genutzt, wobei sich die „Black Angels“ als wesentlich treffsicherer erwiesen. Zur Halbzeit machte sich das bereits deutlich an der Anzeigentafel bemerkbar. Die „Weißen Engel“ lagen mit 29:52 hinten, was Wiedenmann aber nicht groß ärgerte. „Die Jungs hatten viele gute Versuche, die halt leider nicht reingingen. Sie halten sich aber an das, was ausgemacht war“, urteilte Wiedenmann. Nach der Pause änderte sich nicht viel. Die Black Angels trafen besser und ließen sich nicht mehr einholen. Am Ende wurde es beim 101:76 sogar noch zweistellig. Wobei das Resultat zweitrangig war. „Wir hatten unseren Spaß“, war von den Spielern danach zu hören. Das galt auch für den prominenten Hallensprecher, den sich die Weilheimer für das Jubiläumsspiel in die Jahnhalle holten. Bayern 1-Moderator Thorsten Otto bewies, dass er auch in dem für ihn eigentlich ungewohnten Metier absolut zuhause ist. „Für mich war es eine Premiere als Hallensprecher, ich bin da ein bisschen ins kalte Wasser gesprungen“, bekannte Otto, der selbst in früheren Jahren als Korbjäger unterwegs und bis zur Bayernliga aktiv war. Er leckte bei der Aufgabe jedenfalls Blut und wollte eine Fortsetzung in dieser Funktion in der kommenden Basketballsaison bei den Weilheimern nicht ausschließen.

Auch in der Pause und nach dem Spiel hatte er zu tun, denn im Rahmenprogramm zeigte nicht nur der TSV-Nachwuchs sein Können am orangen Ball. Bei einem Dreierbewerb, zu dem jedes der beiden Teams zwei Spieler auswählte, wurde der beste Distanzschütze ermittelt. Die Dreierkrone sicherte sich Florian Spindler (BG Leitershofen). Zum wertvollsten Spieler der Partie wählten die knapp 100 Zuschauer Lokalmatador Alex Brem. „Er hatte viel Rückenwind von seinen Jugendspielern auf der Tribüne“, grinste danach Flo Willkomm vom TSV, der im Orgateam der Jubiläumsfeier mitwirkte. In der waren am Nachmittag bereits Kinder und Erwachsene bei einem Mixed-Turnier im Einsatz. „Wir hatten da auf ein paar mehr Teilnehmer gehofft, aber leider hatten wir einige Kranke und Verletzte. Dafür konnte aber jeder viel spielen“, meinte Eva Klein, die Chefin der TSV-Basketballer, die bei dem Turnier jeweils 20 Kinder und Erwachsene begrüßen konnte. rh

R.Halmel, 14.7.22